Michail Kalinin

sowjetischer Politiker; Präsident des Bundesvollzugsausschusses bzw. Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets und damit nominelles Staatsoberhaupt der Sowjetunion 1919-1946

* 19. November 1875 Werchnaja Troiza

† 3. Juni 1946 Moskau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 03/1965

vom 11. Januar 1965

Wirken

Michail Iwanowitsch Kalinin wurde am 19.11.1875 in Werchnaja Troiza im Gouvernement Twer geboren und stammt von bäuerlichen Eltern. Er wurde Metalldreher und arbeitete in den 90er Jahren in Petersburg u.a. in den Putilow-Werken.

Im Jahre 1898 trat er in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Rußlands ein. Seit dem Jahre 1901 arbeitete er in Reval und ist von da ab auch stets parteipolitisch tätig gewesen, so in der Revolution von 1905 und dann in Moskau als Mitglied des Komitees der Bolschewiki. Als Redakteur der "Prawda" war er wesentlich an der Vorbereitung der Revolution von 1917 beteiligt. Nach der Revolution wurde er Vorsitzender des Stadtsowjets von Petrograd (heute Leningrad); 1919 nach dem Tode Swerdlows wählte das Zentralkomitee der KPdSU K. am 30.März zum Präsidenten des Bundesvollzugsausschusses, und damit zum nominellen Staatsoberhaupt der Sowjetunion. Er gehörte zu den engsten Mitarbeitern Lenins, später Stalins. Seit 1923 gehörte er zunächst als Kandidat, seit 1926 als Vollmitglied, dem Politbüro der Partei an. Am 17.1.1938 wurde er zum ...